Grenzüberschreitende Hilfe

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Tirschenreuth bekommt Community-Masken von tschechischem Verein

Bei Christina Ponader vom Netzwerk Inklusion ging ein Angebot des tschechischen Kooperationspartners ein: „Eine sehr engagierte Initiative aus Eger, die schon ein paar Wochen Mundschutzmasken für soziale und gesundheitliche Einrichtungen und Menschen in erster Linie kostenlos herstellt, hat angeboten, Mundschutzmasken für Menschen in Deutschland herzustellen, weil sie im Fernsehen verfolgt hatten, dass man nun eine Maskenpflicht in Bayern einführt.“ Auf Nachfrage bei den Netzwerkpartnern zeigte sich die SHG Tirschenreuth sehr interessiert.

Eine Woche später traf eine großzügige Lieferung ein: „Sie sind sehr schön und helfen uns. Wir werden Sie unseren Mitgliedern zukommen lassen, da nicht alle selbst nähen können oder genügend Einkommen haben, um sich Masken zu besorgen“, so Vorsitzende Martina Sötje. Der Einsatz der Masken ist für Menschen mit Vorerkrankungen besonders wichtig. Unter den Mitgliedern mit Behinderung in der SHG Behinderte-Nichtbehinderte Tirschenreuth sind viele aus der Risikogruppe. 

Der Dank der Gruppe geht nach Eger zu Lucie Poláková  und der Komunitní osvětové společenství/Kommunitäts-Aufklärungs-Gemeinschaft. Die Kommunitäts-Aufklärungs-Gemeinschaft ist ein ehrenamtlich tätiger Verein, der im Landkreis Eger und Bezirk Karlsbad seit 2014 aktiv ist. Die Initiative möchte eine gesunde, demokratische und dynamische bürgerliche Gesellschaft mit bürgerlicher Verantwortung im Bezirk Karlsbad unterstützen. Der Bezirk gehört zu den negativ strukturell betroffenen Regionen. Bürgerliche Aktivitäten und Gesellschaft sind nicht positiv anerkannt und geschätzt. Eines der Ziele ist auch die Unterstützung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Weitere Ziele sind soziale Inklusion, Entwicklung von Humanressourcen und Prävention bei Kindern und Jugendlichen mit Entwicklungs- und Verhaltensauffälligkeiten.

In der Coronavirus-Lage ist das Verein Initiator eines ehrenamtlichen Netzwerkes geworden, das Behelfs-Mund-Nasen-Masken näht. Seit dem 16.03. liefern sie diese Masken in erster Linie an Gesundheitspersonal, Rettungsdienst, soziale Dienste, Pflegeheime, Hospize, Seniorenhäuser, und unterstützen Senioren zu Hause bei Einkäufen etc., Apotheken, Geschäfte der öffentlichen Infrastruktur  und eine Organisation vor Ort, die sich um Menschen mit Behinderung kümmert.

Das „Amsel-Netzwerk“ entstand spontan, aufgrund des Aufrufs der Koordinatorin des Vereins, die zu Hause begonnen hat diese Masken zu nähen. Die Nachfrage war so groß, dass sie andere angesprochen hat. Sehr schell entstand ein Netzwerk, das unglaublich wächst: 90 Personen aktuell; mehr als 5000 Masken kostenlos verteilt. Die Tätigkeiten wurden aufgeteilt: jemand näht, jemand bügelt, jemand fädelt ein, jemand fährt aus, jemand schickt per Post, jemand käuft das Material ein, jemand ist tätig auch im Rahmen 3D-Druckereien usw.

Weitere Informationen: http://www.kosas.cz/

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