Ausbildungsmesse in Waldsassen
Am 27.02.2016 auf der Ausbildungsmesse: Welche Möglichkeiten gibt es für Menschen mit Behinderungen?
Unser Fazit gleich vorneweg: Inklusion ist (noch) der Einzelfall. Aber es tut sich was !
Unsere Erfahrungen auf der Ausbildungsmesse waren sehr gemischt:
- Positive Erfahrungen gab es bei den berufsbildenden Schulen, zum Teil auch Erfahrung mit der Fachpraktikerausbildung / Fachwerkerausbildung
- Gerade kommunale und behördliche Arbeitgeber haben ihre Beschäftigungsquote für Menschen mit Behinderungen oft erfüllt
- Schwierigkeiten bestehen in den Prüfungsstandards - diese scheinen wenig anpassbar in Bezug auf Prüfungszeitverlängerung, mündliche Prüfungsleistungen und weitere Hilfsmittel
- Arbeitgeber zeigen sich zunehmend offener für Menschen mit Behinderungen: eine Flexibilisierung der Arbeitsbereiche und die Inanspruchnahme der vorhandenen Fördermittel regen dazu an. Auch Menschen mit Behinderungen zeigen sich offener: Selbstbestimmung und Auswahlmöglichkeiten werden ihnen wichtiger.
- Im Landkreis gibt es viele Anbieter für Ausbildungs- und Arbeitsvermittlung: Agentur für Arbeit (Hand-in-Hand), ifd, Wirtschaft Inklusiv (bfz&gfi), etc.. Allerdings ist oft unklar, an wen man sich als Arbeitgeber oder –nehmer wenden muss.
- Die Perspektive auf eine Übernahme in eine Arbeitsstelle auf dem ersten Arbeitsmarkt ist bisher eher pessimistisch: wenn kein persönlicher Kontakt zum Arbeitgeber besteht oder diese/r besonderes soziales Engagement zeigt, ist es nach wie vor selten, inklusive Arbeitsplätze zu bekommen. Die politischen Förderinstrumente greifen noch nicht durchgängig.
Inklusion wird das Fachkräfteproblem nicht lösen, kann aber die Arbeitswelt bereichern. In Zeiten des demografischen Wandels und der Inklusion wird es umso wichtiger, auch das Potential der Gruppe Menschen mit Behinderung in den Blick zu nehmen.